25.10.2023

Ein Licht leuchtet auf

In Krisenzeiten nehmen wir in uns und um uns herum vieles wahr, das uns zum Verzweifeln bringt. Lebensumstände, persönliche Eigenschaften, falsche Verhaltensweisen oder Ängste – all das kann uns dann unüberwindbar vorkommen. Es ist wie in einem Labyrinth, aus dem es keinen Ausweg mehr zu geben scheint. Wer sich in so einer Situation eingestehen kann, dass er Hilfe braucht und nach dieser Hilfe auch sucht, hat damit schon den ersten Schritt getan, um aus seiner verzweifelten Lage herauszukommen. Aber meist braucht es nach diesem ersten Schritt noch viele weitere Schritte, damit sich wirklich etwas verändert in unserem Leben. Dieser Weg kann oft mühsam sein, weil er uns viel Ausdauer und Geduld abverlangt. Auch braucht es oft jemanden, der uns auf diesem Weg mit seinem Licht begleitet.

Jesus Christus, dessen Geburt wir an Weihnachten feiern, sagt von sich selbst: „Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt“ (Johannes 12,46). Dieses Angebot gilt jedem, der keinen Ausweg mehr weiß und nach Orientierung sucht, jedem, der sein Vertrauen auf Jesus setzt. Denn wer Jesu Angebot annimmt und ihm glaubt, kann seinen Worten folgen, wie man einem Licht im Dunkeln folgt, um aus dem Tunnel zu finden. Jesus gibt dabei nicht nur die Richtung vor, in die wir gehen müssen, sondern erhellt auch unseren Weg, Schritt für Schritt.

„Dein Wort ist wie ein Licht in der Nacht, das meinen Weg erleuchtet.“ (Psalm 119,105) Diese Erfahrung macht jeder, der sein Vertrauen auf Gottes Wort, die Bibel, setzt. Im Johannesevangelium lesen wir davon, dass Jesus Christus selbst das „Fleisch gewordene Wort Gottes“ ist – als kleines Kind kam er auf diese Erde. „Er, der das Wort ist, wurde ein Mensch von Fleisch und Blut und lebte unter uns“ (Johannes 1,14). Er, der Himmel und Erde erschaffen hat, wurde als Baby von einer Frau geboren, er wurde Mensch wie wir. Als Gott und Mensch zugleich kam er zur Welt – das ist das Wunder von Weihnachten.

In Jesus hat Gott sich zu uns Menschen herabgebeugt. So können wir ihn kennenlernen und Kinder Gottes werden. Das ist der Grund aller Hoffnung, dass wir durch den Glauben an Jesus zu Gottes Familie gehören. Wenn wir in seinem Licht leben, haben wir diese Hoffnung, dass er uns aus der Dunkelheit unseres Daseins herausführt. Auf diesem Weg unterwegs zu sein, bedeutet aber auch, dass Gott manchmal Dinge ans Licht holt, die wir lieber im Dunkeln lassen würden. Er sieht, woran unsere Seele krankt, was uns behindert, und er will uns helfen und heilen. Deshalb muss er Schuld und Sünde sowie alles falsche Denken in unserem Inneren Stück für Stück aufdecken. Nur so kann er uns diese Dinge bewusst machen und dann auch vergeben. Stolz, Gier und Egoismus – alles, was wir oft so lange nicht wahrhaben wollen, muss ans Licht gebracht, verarbeitet und geheilt werden, damit das neue Leben, das wir durch den Glauben an Jesus Christus geschenkt bekommen, immer mehr Wirklichkeit wird.

Jesus hilft uns, Dinge zu erkennen, er hilft uns aber auch das, was uns belastet und oft dazu führt, dass wir in Krisen geraten, zu überwinden. Jesus ist wie ein Arzt, der uns kompromisslos, aber liebevoll, sanft und geduldig davon befreit und heilt. Wer sich darauf einlässt, beginnt nicht nur ein Leben des Glaubens, sondern auch einen Weg des Heilwerdens.

Sarah Burkhardt

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