01.12.2019

Jesus kommt wieder

Advent, das heißt Ankunft, ist in der Bibel mit sehr ernsten Worten verknüpft. Jesus spricht von Zeiten großer Erschütterung, kosmischer Katastrophen und gewaltiger Umbrüche, die auf die Menschheit zukommen. Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen, so heißt es im Lukasevangelium (Lk 21,26). Die Völker werden bestürzt und ratlos sein.

Wie ist das zu verstehen?

Viele von uns konnten sich bis vor einigen Jahren noch gar nicht vorstellen, dass Krieg, Terror und Fluchtbewegungen ungeahnten Ausmaßes auf uns zukommen. Inzwischen treiben wirtschaftliche Perspektivlosigkeit und religiöser Fanatismus, Krieg, Klimawandel und Terror Millionen von Menschen in die Flucht. In deutschen Städten sind Parallellgesellschaften inzwischen längst Realität. Ihr Einfluss auf die Gesellschaft wird zunehmen. Wer hätte vor rund zwei Jahrzehnten daran gedacht? Damals war das noch weit weg. Inzwischen ist die sogenannte „weite Welt“ vor unserer Haustür. In unserer Region vielleicht noch nicht so stark, aber in den größeren Städten dafür umso mehr. Fachleute warnen, dass die großen Fluchtbewegungen erst noch kommen werden. Schuld daran werden nicht nur Krieg und Terror, sondern vor allem die Folgen der Umweltveränderungen sein, die ungleiche Verteilung des Reichtums und nicht zuletzt die weit verbreitete Vernetzung der Medien, die bewirkt, dass Menschen sich auf den Weg in die Länder der Erde machen, wo ein geregeltes Leben noch möglich ist.  

Katastrophen von kosmischem Ausmaß

Was Jesus Christus in seinen Endzeitreden angekündigt hat und wovor er warnt, sind allerdings Ereignisse von einer noch ganz anderen Dimension. Es heißt in der Bibel: „Die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.“ Dahinter verbergen sich Ereignisse, die von solchem Ausmaß sein müssen, dass die schlimmsten Befürchtungen unserer heutigen Weltuntergangspropheten vielleicht noch übertroffen werden. Umweltschutzorganisationen warnen vor großen Veränderungen wie lang anhaltenden Trockenperioden, die viele Menschen in bittere Not stürzen werden, Tsunamis und Erdbeben, die ganze Landstriche verwüsten, einer globalen Erwärmung, die immer mehr Einfluss auf die Tier- und Planzenwelt nimmt. Einige dieser Befürchtungen sind inzwischen vorstellbar, andere vielleicht noch nicht.

Die Bibel spricht davon, das der Wiederkunft Jesu, der Kriege und Katastrophen, Erdbeben und Dunkelheit vorausgehen werden. Von Umbrüchen und Erschütterungen in einem Ausmaß, wie es sie vielleicht noch nie gegeben hat, ist die Rede. Ein Atomkrieg - möge Gott uns davor bewahren - wäre zum Beispiel ein Krieg, der so verheerend wäre, wie es noch nie einer gewesen ist. Schon die Gefahr des Terrors wurde in den letzten Jahren als etwas fürchterliches empfunden.
Gottes Plan zur Rettung des Menschen war schon von Anfang an bedroht und umkämpft, dennoch konnte ihn nie jemand verhindern. Deshalb wird es auch bei der Wiederkunft Jesu auf diese Erde nicht anders sein.  

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Jesus kommt zurück auf diese Erde

Als Jesus zur Welt kam, wurde er von Herodes mit dem Tod bedroht. Die Bibel spricht vom Kindermord von Bethlehem, bei dem Herodes alle Kinder bis zu zwei Jahren töten ließ. Was für eine Grausamkeit! Als der Heiland der Welt zum Tod am Kreuz verurteilt wurde, war es wieder die fürchterlichste Grausamkeit, um Jesus aus dem Weg zu räumen. Und wenn Jesus wieder kommen wird in Macht und Herrlichkeit, wie die Bibel sagt, so werden wieder große Umwälzungen vorausgehen.

Aber weder Herodes, noch die Verurteilung Jesu zum Tod konnten verhindern, dass Gott mit seinem Plan zum Ziel kommt. Im Gegenteil, seit Jesus von den Toten auferstanden ist und lebt, geht sein Werk der Erlösung erst recht rund um die Welt. Und daran wird sich nichts ändern - ganz gleich, was sich ihm noch in den Weg stellen wird.

Jesus hat bereits bei seinem ersten Kommen bewiesen, dass ihm keine Macht, weder der sichtbaren noch der unsichtbaren Welt, etwas anhaben kann. Deshalb gilt: Wer Jesus vertraut, wird leben, wie auch Jesus selbst von den Toten auferstanden ist und lebt. Darin liegt die Hoffnung, die wir nur als Christen kennen und für uns in Anspruch nehmen können. Deshalb ist es auch so wichtig, dass wir diese Hoffnung und Zuversicht weitergeben an andere, wie das z.B. durch den ERF Südtirol schon seit mehr als 30 Jahren geschieht. Sie können sich daran beteiligen, wenn Sie dieses Werk mit Ihrer Spende unterstützen. Die Verbreitung der Hoffnung, die Jesus in die Welt gebracht hat, ist eine unserer wichtigsten Aufgaben in dieser Zeit.

Adventszeit bedeutet Ankunft oder auch Zeit der Erwartung. Als Christen erwarten wir die Wiederkunft Jesu, des Retters und Erlösers der Welt. Auf ihm ruht unsere Hoffnung. Wenn Jesus in seiner Endzeitrede von großen Umwälzungen spricht, will er uns damit nur sagen, was auf diese Welt zukommen wird, damit wir vorbereitet sein können. Als Christen wissen wir, dass seine Worte glaubwürdig sind und dass sie so sicher eintreffen werden, wie bereits viele Prophezeiungen im Laufe der 2000-jährigen Geschichte eingetroffen sind. Indem Jesus Zeichen nannte, an denen wir erkennen können, dass die Zeit nahe ist, in der er wiederkommen wird, hilft er uns sie zu erkennen und richtig zu deuten. Er sagte: „Wenn all das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe“ (Lk 21,28). Mitten in der Not der von Jesus vorausgesagten Katastrophen wartet auf diejenigen, die an ihn glauben, das Heil ihrer Erlösung. Der Dichter Friedrich Hölderlin hat in einem der Verse seiner Hymne „Patmos“ geschrieben: „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“ Das trifft auf die Zeit der Wiederkunft Jesu zu.

Voraussagen Jesu zu seiner Wiederkunft

Was müssen wir uns vorstellen, wenn Jesus in seinen Endzeitreden von Zeichen spricht, die wie „Geburtswehen“ verlaufen (vgl. Mt 24,8; Mk 13,8)? Er meint damit, dass die Ereignisse sein werden wie die Wehen vor einer Geburt. Schmerzende Muskelkontraktionen, die allmählich oder oft auch ganz plötzlich einsetzen und sich periodisch immer weiter verstärken, bis die Abstände immer kürzer werden und schließlich zur Geburt führen.

Genau so, sagt Jesus, wird es vor seiner Wiederkunft sein. Buchautor Roger Liebi ist einer der erfahrensten Theologen auf diesem Gebiet. Er beschreibt in einer seiner vielen Abhandlungen, in welcher zeitlichen Reihenfolge die Erfüllung der biblischen Prophezeigungen der Wiederkunft Jesu in Macht und Herrlichkeit vorausgehen wird:

1. Es werden viele Verführer kommen, falsche Messiasse und Propheten, die Zeichen und Wunder tun und viele Menschen verführen werden (Mt 24,5.11.24; Mk 13,5-6.21-23; Lk 21,8).

2. Es wird viele Kriege und Kriegsnachrichten geben. Nation gegen Nation, Königreich gegen Königreich wird sich erheben, um Krieg zu führen (Mt 24,6a+7a; Mk 13,7.8; Lk 21,9.10). Im letzten Jahrhundert gab es zwei Weltkriege; die Zahl der Toten im zweiten Weltkrieg: ca. 50 Millionen. Auch in den vielen Kriegsgebieten weltweit seit 1945 gab es ca. 50 Millionen Tote.

3. Hungersnöte wird es geben (Mt. 24,7; Mk. 13,8; Lk. 21,11).  Das 20. Jh. steht als das „Jahrhundert der Hungersnöte“ in der Geschichte da. Ca. 795 Millionen Menschen auf der Welt haben derzeit nicht genug zu essen. Während andere nicht wissen, wohin mit ihrem Reichtum.

4. Unruhen, Empörungen wird es geben (Mk 13,8; Lk 21,9).

5. Seuchen (Mt 24,7; Lk 21,11): AIDS, Hepatitis-C, Ebola, Zika-Virus etc.

6. Große Erdbeben an verschiedenen Orten (Mt 24,7; Lk 21,11) in immer kleineren Abständen.

7. Verfolgung der Gläubigen und Martyrium, Hass gegen Christen (Mt 24,9; Mk 13,9-13).

8. Viele werden ihren Glauben aufgeben und sich sogar gegen Christen wenden (Mt 24,10).

9. Schrecknisse, Terror (Lk 21,11).

10. Es wird Gesetzlosigkeit herrschen, Unmoral, Konkubinate, Partnerwechsel, Ehebruch, Homosexualität, Pornographie, Gewalt, Abtreibung, Gottlosigkeit, Götzendienst, Okkultismus, Drogenmissbrauch, Kriminalität, Anarchismus, Terrorismus (Mt 24,12).

11. Die Liebe wird in vielen erkalten (Mt 24,12).

12. Das Evangelium wird alle Nationen der Erde (nicht alle Stämme!) erreichen (Mt 24,14).

13. Ein Götzenbild steht auf dem Tempelplatz (Mt 24,15; Mk 13,14).

14. Große Zeichen am Himmel: Sonne und Mond werden sich verfinstern, Sterne werden vom Himmel fallen und die Himmelskräfte erschüttert werden (Mk 13,24-25; Lk 21,11.25-26).

15. Es wird höchste Ratlosigkeit herrschen. Menschen sterben vor Angst und Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen (Lk 21,25-26).

16. Der „Feigenbaum“, ein biblisches Bild für  Israel, kommt zu neuem Leben und treibt Blätter. Daran sollen wir erkennen, dass das Königreich Gottes nahe herbei gekommen ist (Mt. 24,32-33; Mk. 13,28-29; Lk. 21,29-31): 1. Einwanderungswelle 1882; Staatsgründung Israels 14. Mai 1948; Eroberung des Tempelbergs 1967.
In den Adventsliedern kommt interessanterweise fast immer beides zum Ausdruck: die Not und Finsternis der Welt mit ihren Kriegen und Konflikten, und die Sehnsucht nach dem erhofften Frieden und dem Verlangen nach Heil.

Auch Jesus zeigt uns in seiner Endzeitrede beides. Er warnt uns, indem er sagt: „Nehmt euch in Acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren“ (Lk 21,34) und gleichzeitig dürfen wir uns auf ihn freuen. Vor allem geht es aber darum, dass wir nüchtern bleiben und beten, denn je näher die Zeit seiner Wiederkunft kommt, desto mehr wird die Finsternis zunehmen. Gott ist und bleibt der Herr der Geschichte. Er verlässt keinen von uns und kommt so sicher wieder, wie er es vorausgesagt hat. Dass wir darauf warten und uns darauf vorbereiten, ist im Grunde der Sinn von Weihnachten. In diesem Sinn ist es bis heute die Zeit der Erwartung!

 

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