01.11.2021

Erklär mir, warum leiden wir?

Eines dürfen wir nie vergessen. Als Menschen sind wir von Gott zur Freiheit geschaffen. Wir sind in unseren Entscheidungen frei und können uns für oder gegen Gott entscheiden. Wir können uns aber auch für oder gegen das Gute entscheiden. Wir können uns entscheiden, Gutes zu tun oder anderen zu schaden. Ja, wir können uns sogar dafür entscheiden, uns selbst zu schaden. In all dem sind wir mehr oder minder frei in unserer Entscheidung. Viele unserer Entscheidungen mögen zwar an Vorgaben und Zwängen scheitern, aber grundsätzlich sind wir frei und können uns letztlich auch frei entscheiden, wie wir wollen. Das ist ein ganz besonderes Pivileg, das wir haben. Wir sind frei und können in dieser Freiheit entscheiden.

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Doch genau darin liegt auch eine große Gefahr. Denn Menschen können diese Freiheit missbrauchen und sie dazu nutzen, um anderen zu schaden, Böses zu tun, Kriege anzuzetteln, Terror zu organisieren und andere zu töten. Das alles ist schrecklich. Doch es ist die Realität, mit der wir auf dieser Welt leben. Und Realität ist leider auch, dass ein Großteil von Leid in dieser Welt durch Menschen verursacht wird. Von dem alkoholisierten Lenker, der einen Unfall baut und andere dabei verletzt, bis hin zum Terrorismus, wo Menschen in ihrer Verblendung und ihrem religiösen Wahn sich selbst und andere in den Tod reißen. Immer ist es Leid, was Menschen anderen zufügen. Nun stellen wir uns vor, wir könnten das alles unterbinden, nur gäbe es dafür keine freie Entscheidung des Menschen mehr.
Jetzt verstehen wir, wo das Problem liegt. Es braucht die Freiheit, denn sonst gäbe es keine Liebe; gäbe es kein Menschsein, wie wir es kennen. Denn Liebe und Menschsein setzt letztlich immer diese freie Entscheidung voraus und ist deshalb immer an Freiheit gebunden. Wir sind Menschen, wenn wir frei entscheiden können, wen wir lieben. Darin liegt der Schlüssel zum Verstehen dieser Welt und des Menschseins. Gott hat uns diese Entscheidungsfreiheit gegeben und uns damit ermöglicht, die Menschen zu sein, die wir sind. Jetzt geht es darum, dass wir diese Freiheit nicht missbrauchen. Doch genau das geschieht leider tausendfach. Trotzdem bleibt Gott bei dieser Entscheidungsfreiheit des Menschen. Warum?

Freiheit und Liebe

Die Antwort darauf ist Liebe. Erst wenn wir das Geheimnis der Liebe verstehen, können wir auch die großen Geheimnisse des Lebens verstehen. Liebe ist der Schlüssel dafür, die zentrale Kraft im gesamten Universum, unter uns Menschen und zwischen Mensch und Gott. Deshalb spricht die Bibel und vor allem Jesus Christus immer wieder von der Kraft der Liebe. Doch Liebe zu Gott und zu anderen Menschen wird immer auf einer freien Entscheidung beruhen. Erzwungene Liebe gibt es nicht.

Diese Liebe ist Gott so wichtig, dass er sogar die schrecklichen Folgen der Freiheit des Menschen in Kauf nimmt. Schließlich wären wir ohne die Freiheit und ohne die Liebe auch nie die Menschen, die wir sind. Liebe ist der Schlüssel zum Verstehen vieler Leiden.

Gott will uns Menschen nicht als Befehlsempfänger, sondern als Individuen, die sich frei für ihn entscheiden. Jeder von uns kann sich für oder gegen Gott entscheiden, für oder gegen das Gute, für die Liebe oder für den Hass. In all diesen Entscheidungen sind wir als Menschen im Prinzip frei. Allerdings gibt es vieles, was uns diese Freiheit im Laufe unseres Lebens immer mehr zunichte macht.

Wozu brauchen wir Gottes Gebote?

Gottes Gebote sind wie Leitplanken in unserem Leben, an denen wir uns orientieren können, die uns helfen, Versuchungen zu entgehen. Wer z.B. das fünfte der Zehn Gebote der Bibel kennt, weiß, dass er nicht töten darf. Jeder, der sich daran hält, schützt sich selbst vor einem großen Vergehen und den Folgen davon. Das Gleiche gilt für alle anderen Gebote; für das Gebot, die Ehe nicht zu brechen, nicht zu stehlen, zu lügen, zu lästern, zu verleumden oder schlecht über andere zu reden.
Immer geht es darum, dass wir durch die Einhaltung der Gebote davor bewahrt werden, einen großen Fehler zu begehen, dessen Folgen wir gar nicht abschätzen können.

Jesus sagt: „Jeder, der sündigt, ist ein Sklave der Sünde“ (Johannes 8,34). Wie sehr dieser Satz der Wahrheit entspricht, wissen wir alle. Wenn wir anfangen zu lügen, wird uns dieses Lügen mit der Zeit immer leichter fallen. Wir werden zum „Sklaven der Lüge“, d. h. zum „Sklaven der Sünde“, manchmal auch ohne dass wir es merken. Das Gleiche gilt für alle anderen Bereiche der Sünde. Immer werden wir still und heimlich zu einem „Sklaven der Sünde“, genau wie Jesus es sagt. Aber was bedeutet es nun, ein „Sklave der Sünde“ zu sein? Es bedeutet letztlich, dass wir immer ungenierter und leichter das tun, was wir gar nicht möchten, weil wir eigentlich wissen, dass wir dadurch uns selbst und vor allem anderen schaden. Erst wenn wir uns dazu entscheiden, die Gebote Gottes einzuhalten, werden wir wieder frei davon. Gottes Gebote sind eben dazu gegeben, uns zu beschützen und zu bewahren.

Menschen verursachen Leid

Vieles, was auf dieser Welt an Leid und Not, Kummer und Sorgen verursacht wird, geschieht, weil Menschen sich bewusst dazu entscheiden, egoistisch zu sein oder als „Sklaven der Sünde“ Gott überhaupt nicht mehr gehorchen. Gott sieht dieses Leid und all das Elend, das dadurch entsteht.

Wir wissen aus der Bibel, dass Gott das Unrecht und das Böse hasst. Er leidet mit, wenn all diese schrecklichen Dinge passieren, gleichzeitig erduldet Gott sie, weil es ihm darum geht, dass Menschen die Möglichkeit behalten, sich aus freien Stücken für die Liebe und für die Treue Gottes zu entscheiden. Es gibt Millionen Menschen auf dieser Erde, die das im Laufe der Geschichte getan haben und bis heute tun. Sie glauben an Jesus Christus, erhalten durch ihn die Vergebung ihrer Sünden und können wieder frei werden und das Geschenk des „ewigen Lebens“ in Empfang nehmen.

Gleichzeitig entscheiden sich aber auch tagtäglich viele Millionen von Menschen für genau das Gegenteil. Ihnen bedeuten die Zehn Gebote gar nichts. Verblendet von Ideologien, Leidenschaften oder Triebkräften werden sie zu „Sklaven der Sünde“ und entscheiden sich immer wieder neu, das Böse zu tun und dadurch Leid und Schmerzen, Verzweiflung und Not auf dieser Erde zu mehren.

Das können Verleumdungen sein oder Ehebruch, Lüge, Diebstahl oder ein Tötungsdelikt. Wer eine sogenannte Abtreibung vornimmt, hält sich nicht an das fünfte Gebot, unabhängig davon, was die Welt dazu sagt. Wir wissen, wie viele Frauen lange danach noch unter den Folgen und Schuldgefühlen leiden.

Jesus heilt

Wer jedoch zu Jesus kommt, kann frei davon werden. Für diesen Menschen gilt, was die Bibel sagt: Jesus wird alle Tränen abwischen. Alles Elend wird am Ende nicht mehr sein. Keine Schmerzen, kein Kummer und kein Tod. Die Bibel geht sogar so weit, dass sie sagt, dass Gott uns belohnen wird, er wird uns alles ersetzen und wieder gut machen, was wir verloren haben, nur weil wir zu Gott umgekehrt sind und uns von ihm helfen ließen. Gott bietet uns zudem wunderbares, ewiges Leben, das bereits mit dem Tag unserer „Bekehrung“ auf dieser Erde beginnt und über den Tod hinausgeht.  Wer das weiß, für den ist bereits das Hoffnung und Trost, die uns über diese Zeit der Schmerzen und der Not hinweghilft, weil wir wissen: es wird nicht für immer so sein.

 

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