01.09.2021

Das Ziel bestimmt den Weg

Viele Menschen in Europa sagen, wenn sie nach ihren Lebenszielen gefragt werden, sie wünschen sich einen Partner, eine Familie, ein Haus oder eine schöne Wohnung. Viele möchten vielleicht auch nur glücklich sein und einfach gut leben. Andere wiederum sagen, sie möchten reich, berühmt, begehrt und wichtig sein. All das sind Ziele, die wir in unserem Leben verfolgen können. Doch was ist, wenn wir sie erreicht haben? War es das dann alles?

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Wünsche, Visionen und Pläne sollen und können wir haben. Sie sollten nur nicht unsere einzigen Ziele sein. Denn wo das der Fall ist, kommt es eines Tages unweigerlich zur Frage: War‘s das? Müsste es da nicht noch mehr geben? Wofür sind wir denn eigentlich da auf dieser Erde? Was ist unsere Bestimmung? Eigentlich müssten wir darauf eine Antwort geben können. Denn solange wir keine Antwort darauf geben können, gleichen wir einem Navigationssystem, das zwar eingeschaltet ist, in das aber kein Ziel eingegeben ist. Das heißt, dass uns dieses Navigationssystem zwar den Weg anzeigt, auf dem wir uns befinden, nicht aber den Weg, wohin es gehen soll. Nur wer das richtige Ziel eingegeben hat, wird mit seinem Navigationssystem auch zu seinem Ziel finden. Das Gleiche gilt für unser Leben und für die Gesellschaft, in der wir leben. Solange wir kein Ziel verfolgen, können wir den richtigen Weg auch nicht finden. Einige Beispiele dazu:

Globalisierung

Wenn es mein Ziel ist, Gefahren zu minimieren oder zu verhindern, die mit der Globalisierung zusammenhängen, werde ich nicht auf Globalisierung setzen. Wenn ich den immer weiter fortschreitenden Trend der Globalisierung befürworte, nehme ich die Gefahren in Kauf. Bequemes Reisen und Warentransporte rund um den Globus sind die eine Seite der Medaille, die andere Seite sind die Konsequenzen, die sich daraus ergeben.

Lebens-, Kommunikations- und Wirtschaftsräume sind im Laufe der Jahre immer größer geworden. Aber sind wir dadurch auch „reicher“ geworden? Reicher an Lebensqualität, echten, tragfähigen Beziehungen, harmonischen Ehen und Familien? Sind wir dadurch zu Menschen geworden, die glücklicher und zufriedener geworden sind? Reicher an Werten wie Vertrauen, Verständnis und Treue? Im Gegenteil: Wir sind ärmer geworden, hochmütiger und unzufriedener. Das sehen wir spätestens jetzt in der Pandemie, wo diese eine Seite der Globalisierung deutlich sichtbar geworden ist. Deshalb steht spätestens jetzt wieder für die Gesellschaft und für jeden einzelnen die Frage im Raum: Was sind unsere Ziele? Wo wollen wir hin?

Islamisierung

In ganz Europa leben derzeit schätzungsweise bereits 26 Millionen Menschen muslimischen Glaubens. Wenn die Entwicklung anhält, werden es im Jahr 2050 75 Millionen oder noch mehr sein. Hinzu kommt, dass schon jetzt mehr Christen zu Muslimen werden als Muslime sich zum christlichen Glauben bekehren. Vielerorts, wie z. B. in Deutschland kann man heute nicht mehr von einer Integration von Ausländern sprechen, als vielmehr davon, dass Deutsche sich in die multikulturelle Situation integrieren.

Deutsche Paare haben kaum noch Kinder, ausländische Frauen hingegen sehr wohl. Religion und Kultur anderer Länder und Völker gewinnen deshalb auch immer mehr an politischem Einfluss, vor allem die des Islam. Islamische Verbände stellen immer mehr Forderungen nach Moscheen, Minaretten, islamischem Religionsunterricht und der Beachtung religiös-kultureller Riten in Krankenhäusern und auf den Friedhöfen.
Eine Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, durchgeführt unter Zuwanderern aus der Türkei und Marokko, kommt zu dem Schluss, dass 55 Prozent der befragten Muslime in Österreich als „eingefleischte Fundamentalisten“ zu bezeichnen sind. Die Initiatoren der Studie warnen eindringlich davor, diese Herausforderung zu unterschätzen. Es gibt aber noch viele weitere Herausforderungen unserer Zeit.

Sexualisierung, Pornographie

Wir sehen heute, dass schon Kinder über das Internet uneingeschränkten Zugang zu pornographischen Videos, Texten und Bildern haben, wovon sie vieles nie imstande sein werden einzuordnen. Was auf diesem Gebiet innerhalb weniger Jahrzehnte passiert ist, übersteigt jede Vorstellungskraft. Der Soziologe Prof. Dr. Thomas Schirrmacher schreibt in einem Artikel zu diesem Thema:

Pornographie ...
-    ist die totale Vermarktung der privatesten Sache der Welt;
-    macht Sexualität käuflich und damit wertlos, denn denen, die an Pornographie Millionen verdienen, ist jedes Mittel recht, um noch mehr daran zu verdienen;
-    entpersonalisiert die Sexualität. Das Gegenüber ist nicht mehr eine geliebte Person, sondern ein anonymes Sexualobjekt;
-    macht süchtig wie andere Suchtmittel auch und ist der Einstieg in die Welt der Droge „freie Sexualität“, die jede Verantwortung für das eigene Handeln leugnet;
-    führt oft zu Pornosucht und lässt sich psychologisch-medizinisch mit anderen Arten der Sucht und ihren Stadien und Symptomen vergleichen.

Wer Sexualität aus ihrem Zusammenhang reißt, beraubt den Menschen seiner Würde; der Sexsüchtige verliert seine Willensfreiheit und wird zu einem Sklaven seiner Sucht. Pornographie macht süchtig - das ist wissenschaftlich bewiesen.
In einem Interview, das der ERF mit Rolf Trauernicht, dem Leiter der Beratungsstelle für Seelsorge und Sexualethik in Deutschland, Weißes Kreuz e.V., geführt hat, sagte dieser über das Einstiegsalter von Kindern zum Pornokonsum: „Das beginnt häufig schon im Alter von sechs bis zehn Jahren, das durchschnittliche Einstiegsalter ist elf Jahre.“ Pornografische Seiten sind im Internet frei zugänglich und da viele Kinder schon sehr früh Internetzugang haben, sind sie der Gefahr ausgeliefert. Es liegt auch daran, dass sie es auf den Handys anderer Kinder sehen oder vielleicht sogar von älteren Geschwistern dazu angeleitet werden.

Gott gibt uns ein Ziel vor

Wer in seinem Leben ohne wirkliches Ziel unterwegs ist, ist diesen gesellschaftlichen Strömungen ausgeliefert. Aber es gibt auch den anderen, besseren Weg. Denn Gott gibt uns Menschen ein Ziel vor. Wir müssen es nur annehmen. Dieses Ziel ist, einmal bei Gott zu sein. „Gott kennen“, so sagt der russische Dichter Leo Tolstoi (1828-1910) „ist Leben“. Deshalb ist, Gott zu kennen, das von Gott vorgegebene Ziel unseres Lebens. Wir sind auf ihn hin geschaffen. Er ist das Leben. Keiner von uns würde auch nur eine Minute leben, wenn Gott es ihm nicht schenkt. Wer nicht möchte, dass nach seinem Tod alles aus und vorbei ist, der muss Gott in Jesus Christus kennenlernen. Gott ist das Ziel und Jesus Christus ist der Weg. Durch Jesus Christus hat Gott gezeigt, dass er uns nicht einfach in der Welt umherirren lässt. Im Gegenteil: Jesus hat den Weg, der zu Gott führt, frei gemacht. Wenn wir im Navigationsgerät unseres Lebens „Gott“ als Ziel eingeben, werden wir die Worte Jesu angezeigt bekommen, die er von sich selbst gesagt hat. „Ich bin der Weg, die Wahrheit, das Leben - niemand kommt zum Vater außer durch mich“ (Johannes 14,6). Wer auf Jesus hört, kommt zu Gott. Das haben über die Jahrhunderte bereits unzählige Menschen im Lauf ihres Lebens erfahren. Es ist unsere Entscheidung, Jesus anzunehmen. Das nennt die Bibel „Glauben“. Wörtlich heißt es: „Die ihn aber aufnahmen und an ihn glaubten, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden“ (Johannes 1,12). Ein wirkliches Ziel für unser Leben zu haben, ist also keine komplizierte Sache - Gott hat bereits alles vorbereitet. Wir müssen nur unser „Ja“ dazu sagen.

 

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