21.12.2022

Kindermedienkiste

In ihrem sechsten Abenteuer müssen Antonia, Emma, Franky und Jaron damit fertig werden, dass Emma gemobbt und sogar des Diebstahls beschuldigt wird. Dann schleicht sich am Starnberger See auch noch eine schwere Krankheit ein. Ob es den vier Freunden gelingt, beides aufzuklären?

Schon nach wenigen Seiten ist man mittendrin in zwei Geschichten, die am selben Ort, aber nicht zur selben Zeit spielen. In der ersten Geschichte geht es um Mobbing, Freundschaft und Krankheit, im Jahr 1945 um Familienbande, den zweiten Weltkrieg und Nazi-Verbrechen – auf eine für Kinder und Jugendliche geeignete Weise. Auch ohne die fünf vorhergehenden Bände zu kennen, kann man durch ausführliche Vorstellungen der vier Freunde gut ins Buch eintauchen. Zwischen Vorahnung und Ungewissheit packt die Handlung seine Leser und macht Spaß. Da lässt es sich auch aushalten, dass nach den 288 Seiten (noch) nicht alle Rätsel aufgeklärt sind.

In dieser Buchreihe finden sich vier unternehmungslustige und lebenshungrige Teenager, die nach Wahrheit, Gerechtigkeit und Glauben suchen und meistens auch fündig werden. Die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen wird realitätsnah aufgegriffen – dabei ist dem Buch abzuspüren, dass die Autoren in ihrem Alltag mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben. Ganz unbemerkt lernt man beim Lesen auch dazu. Armleuchteralgen, nach Südamerika fliehende Nationalsozialisten und ein Kunstwerk Raffaels feuern die Neugier an und motivieren zum Nachfragen.

Der christliche Glaube wird dem Leser in diesem Buch nicht aufgezwungen, sondern freundlich angeboten. Die 4 vom See sind keine flach und fromm gezeichneten Übermenschen, wie sie Lesern in christlicher Kinder- und Jugendliteratur oft begegnen. Sie sind freundlich, ehrlich und haben das Herz am rechten Fleck, obwohl sie mal aufbrausen, sich gegenseitig verletzende Worte an den Kopf werfen und den richtigen Weg gezeigt bekommen müssen. In Opa Hans begegnet den vier Freunden ein bodenständiges Glaubensvorbild, das mit ihnen immer wieder auf liebevolle Weise ihr Verhalten reflektiert, aber auch kein Blatt vor den Mund nimmt.

Für Kinder ab 11 Jahren ist das Buch prima zum Selberlesen geeignet. Lombardi und Binder haben eine sehr angenehme, verständliche und spannende Erzählweise, der auch lesehungrige Grundschulkinder schon gut folgen können. Mein Tipp: Bei Band 1 beginnt sich das Lesen am besten.

Kurz gesagt: »Wenn Ihr Kind „Fünf Freunde“, „Kaminski-Kids“ oder „Die drei ???“ mag, sind „die 4 vom See“ ein Muss!«

Ann-Kathrin Hofmann

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