21.02.2023

Das Urteil des Pilatus - Ein ungerechter Rechtsspruch?

Ein Teil des heutigen Israel war zurzeit Jesu Teil des Römischen Reiches und diesem verwaltungstechnisch unterstellt. Statthalter der damaligen Provinz Judäas war Pontius Pilatus, einer vom Römischen Reich zur Zeit der Kreuzigung Jesu eingesetzter Prokurator Roms (vgl. Lukas 23,24–25). Er soll die jüdische Bevölkerung mehrfach durch kulturell ungeschicktes Verhalten beleidigt haben. Bei der Urteilsverkündung über Jesus Christus allerdings beugte er sich dem Druck der jüdischen Bevölkerung. Deshalb wurde der Verbrecher Barabbas begnadigt und Jesus zur Kreuzigung freigegeben.

Eigentlich wollte Pilatus Barabbas verurteilen und den in seinen Augen harmlosen Jesus von Nazareth freilassen. Selbst seine Frau warnte Pilatus davor, Jesus zu verurteilen. Sie hatte in der Nacht zuvor einen Traum, in dem sie von dessen Unschuld träumte und warnte ihren Mann vor den Konsequenzen (vgl. Matthäus 27,15-26). Doch Pilatus ließ, trotz aller Warnung und wider besseren Wissens, Barabbas frei und Jesus kreuzigen. Zudem ließ er sich eine Schüssel mit Wasser bringen, in der er seine Hände zum Zeichen seiner Unschuld wusch. Die Geste der symbolischen Handwaschung sollte ihn von der moralischen Schuld reinigen – was weder symbolisch, noch tatsächlich möglich ist. Pilatus hätte als römischer Gouverneur alle Gewalt gehabt, Jesus vor der Kreuzigung zu bewahren. Er hätte das Kraft seines Amtes ganz allein entscheiden können. Doch er tat es nicht. 

Hier sehen wir, dass die Fäden der Weltgeschichte nicht von Menschen geknüpft werden, sondern von dem Allmächtigen, der letztlich alles in seiner Hand hält. Wenn Menschen die Weltgeschichte  bestimmten, wären die vielen erfüllten Prophezeiungen der Bibel wohl nicht denkbar. Die erstaunliche Übereinstimmung der Vorhersagen im Alten Testament mit den im Neuen Testament beschriebenen Ereignissen, von denen sehr viele inzwischen historisch belegt sind, können als Bestätigung gesehen werden, dass Gott selbst hinter der Geschichte steht. Dieser liebevolle Heilsplan Gottes, von dem wir bereits auf den ersten Seiten der Bibel lesen, hat die Rettung des Menschen zum Ziel. Dieser Plan Gottes zur Rettung stand bereits fest, als sich die ersten Menschen bewusst gegen Gott stellten (vgl. 1. Mose 3,15). Seinen Höhepunkt erreicht dieser Plan am Kreuz von Golgatha.

Da nahm Jesus die Strafe für unsere Sünde auf sich und starb stellvertretend für uns Menschen. Durch diesen Kreuzestod Jesu wurde für uns Menschen der Weg frei zurück in die Gemeinschaft mit Gott dem Vater, von dem alles Leben kommt. Jesus hat mit seinem Tod am Kreuz für uns bezahlt, der bis dahin versperrte Weg zu Gott ist damit wieder offen. Deshalb haben wir jetzt die Chance, frei zu werden von unserer Schuld. Das können wir, indem wir dieses Geschenk der Vergebung annehmen. Wer Jesus Christus glaubt und vertraut und ihm seine Schuld bekennt, für den wird dieses Geschenk der Vergebung wirksam, wie die Bibel lehrt (u. a. Römer 6,23; 10,9-13). Wer Jesu stellvertretenden Tod am Kreuz hingegen ablehnt oder ihm gleichgültig gegenübersteht, der verpasst die größte Chance seines Lebens und bleibt getrennt von Gott.

Petra Piater

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